WARNLAGEBERICHT für Deutschland ab 12.11. bis 13.11.2017 bis 16 Uhr
ausgegeben vom Deutschen Wetterdienst
am Sonntag, 12.11.2017, 16:00 Uhr
Im Südwesten gebietsweise Dauerregen, teils Unwetter. Dort in Höhenlagen Sturmböe und Böen Bft 11. A der Küste ebenfalls Sturmböen. In höheren Lagen der Mittelgebirge Schneeschauer und Glätte.
Entwicklung der WETTER- und WARNLAGE für die nächsten 24 Stunden
bis Montag, 13.11.2017, 16:00 Uhr:
Nach Abzug eines Randtiefs Richtung Tschechien fließt am Rande des Tiefs über Finnland von Nordwesten und Norden polare Meeresluft nach Deutschland.
Die Dauerniederschläge im Süden halten bis zum Abend noch an. Dabei fallen im Schwarzwald insgesamt (seit Samstagmorgen) örtlich mehr als 100 Liter Regen pro Quadratmeter, im Allgäu rund 90 Liter und im Alpenvorland bis 70 Liter.
Ansonsten setzt sich von Norden her im Tagesverlauf verstärkt Kaltluft polaren Ursprungs durch, so dass die Schneefallgrenze bis zum Abend in den Mittelgebirgen auf 500 bis 300 m, im Süden dagegen auf etwa 1500 m (Berchtesgadener Land) bis 600 m (Schwarzwald) absinkt. Mit Übergang der Niederschläge in Schnee ist die Dauerregenlage im Süden beendet. In der Kaltluft sind teils gewittrige Schnee- und Graupelschauer bis ins Flachland möglich und auch im Süden kann es am Nachmittag und Abend vorübergehend mal bis in tiefe Lagen nass schneien.
Im Südwesten weht aktuell schon ein kräftiger Wind, der im Tagesverlauf den gesamten Süden erfasst. Besonders zwischen Oberrhein und Niederbayern sind zeitweise steife Böen Bft 7 (um 55 km/h) oder stürmische Böen Bft 8 (um 65 km/h), exponiert auch Sturmböen 9 Bft (bis 85 km/h) sehr wahrscheinlich. In Kamm- und Gipfellagen muss sogar mit schweren Sturmböen Bft 10 (bis 100 km/h), orkanartige Böen 11 Bft (bis 115 km/h) oder einzelnen Orkanböen Bft 12 (über 120 km/h) gerechnet werden. Auch im Norden weht der Wind lebhaft, speziell an der Ostsee sind einzelne steife Böen wahrscheinlich.
In der Nacht zum Montag lockern die Wolken im Norden teilweise stärker auf und es gibt örtlich leichten Frost, gebietsweise Bodenfrost und damit Glättegefahr durch gefrierende Nässe. Ansonsten kommt es gebietsweise noch zu Niederschlägen, die in den Mittelgebirgen oberhalb von 300 bis 400 m grundsätzlich, in tieferen Lagen möglicherweise als Schnee oder Graupel fallen. Ganz im Süden gehen die Niederschläge teilweise bis in tiefe Lagen und Täler in Schnee über. Es kann durch Schneematsch, etwas Neuschnee oder gefrierende Nässe glatt werden. Im Stau der Alpen sind 20 bis 30 cm Neuschnee in 12 Stunden zu erwarten, örtlich mehr. Der Wind lässt insgesamt, vor allem aber im Süden wieder nach. An der Nordsee und im Bergland des Südens und Südostens gibt es zunächst starke bis stürmische Böen, exponiert im Bergland Sturmböen. Gebietsweise bildet sich Nebel.
Am Montag steigt der Luftdruck und das Wetter beruhigt sich. Eventuelle Nebelfelder aus der Nacht lösen sich nur zögerlich auf. An den Alpen schneit es weiter, lokal sind bis zu 15 cm Neuschnee in 12 Stunden möglich.
Aktuell sind folgende Warnungen in Kraft:
WIND/STURM (auch Unwetter): Vor allem an der Küste Windböen 7 Bft um West. Im Süden Wind- und Sturmböen Bft 7 bis 8/9, im höheren Bergland schwere Sturmböen (Bft 10), orkanartige Böen (Bft 11) und in Gipfellagen einzelne Orkanböen (Bft 12).
SCHNEEFALL/GLÄTTE: In höheren Mittelgebirgslagen leichter Schneefall, dabei um 5 cm Neuschnee und lokal Glätte.
FROST: In höheren Mittelgebirgslagen leichter Frost um -1 Grad.
DAUERREGEN, teils UNWETTER: Im Schwarzwald und im Allgäu ergiebiger Dauerregen mit Mengen zwischen 60 und 90 l/qm, in Staulagen bis 120 l/qm. Im übrigen Alpengebiet, im Alpenvorland und an Bayrischen Wald Dauerregen mit 30 bis 60 l/qm.
GEWITTER: Im Südwesten einzelne Gewitter mit schweren Sturmböen.