Heidelberg – Aktion plus5 – Achtung – Schulterblick – Deutlicher Anstieg der Abbiegeunfälle im Radverkehr Radler unter den Berufspendlern und Studenten fahren vorsichtiger

Heidelberg - Aktion plus5 - Achtung - Schulterblick - Deutlicher Anstieg der Abbiegeunfälle im Radverkehr Radler unter den Berufspendlern und Studenten fahren vorsichtigerDie Aktion plus5 hat sich das Ziel gesetzt, mit intensiven Präventionsbemühungen Wegeunfälle von Rad fahrenden Berufspendlern und Studenten (18-65jährige) zu reduzieren. 2015 waren in den Stoßverkehrszeiten 167 Personen dieser Altersgruppe an Radunfällen beteiligt. 2014 waren es 175. Dabei wurden 14 (18) Personen schwer und 92 (108) Personen leicht verletzt.

Verhalten der Radfahrer

Mit Blick auf den Aktionsslogan „plus5 – Minuten die schützen“ haben sich die Rad-fahrenden offensichtlich rücksichtsvoller und regeltreuer verhalten. Bei der Unfallschwere und den Unfallursachen sind erste Tendenzen zu einer Verhaltensänderung feststellbar. Radler selbst verursachten 2015 nur noch 45 Unfälle. Das sind 22 weniger als 2014. Dabei wurden 8 (12) Personen schwer und 22 (39) leicht verletzt. 21 Verletzte weniger bedeuten eine Abnahme um 42,1 %. Die auffälligsten Rückgänge gab es bei den Vorfahrtsverletzungen an Kreuzungen, Einmündungen oder Ampeln von 19 auf nur noch 7 Fälle im Jahr 2015. Auch die Zahl der Geisterfahrerunfälle ging von 13 auf 9 zurück. Bei den Unfällen Radfahrer gegen Radfahrer war sogar gar kein Geisterfahrerunfall mehr zu beklagen.

Verhalten der Autofahrer

Leider ganz anders sieht es bei den durch Autofahrer verursachten Radunfällen aus. Bei 67 (58) dieser Unfälle wurden 59 (47) Radfahrer verletzt, 5 (3) davon schwer und 54 (44) leicht. Die Gesamtzahl der Verletzten stieg um 12 (+25,5 %). Besonders deutlich sind die Abbiegeunfälle von 22 auf 32 angestiegen. Mit einigem Abstand folgen Fehler beim Ein- und Aussteigen 11(12) und Fehler beim Einfahren in den fließenden Verkehr 9 (4). Deutliche Rückgänge gab es auch hier bei Vorfahrtsverletzungen an Kreuzungen und Einmündungen oder Ampeln von 17 auf 8.

Einzelanalyse der Abbiegeunfälle

Die Unfälle ereigneten sich 19 x beim Rechtsabbiegen und 13 x beim Linksabbiegen des Autofahrers. Häufungen ergeben sich auf folgenden Strecken:

- in beiden Richtungen der Bundesstraße 3 zwischen Rohrbacher  Straße, beidseits des Bismarckplatzes und der Brückenstraße - entlang der Mittermaier Straße, Ernst-Walz-Brücke, Berliner  Straße - entlang der Eppelheimer Straße - von Montpellierbrücke, Speyerer Straße bis Langer Anger

Zeitliche Häufungen sind erkennbar:

- am Nachmittag zwischen 16 und 17 Uhr 16 - morgens zwischen 07 und 09 Uhr 10 - über die Mittagszeit zwischen 11 und 14 Uhr 6

Jahresschwerpunkt 2016 „Schulterblick“

Der Leiter der Verkehrspolizeidirektion Mannheim, Polizeidirektor Dieter Schäfer, gleichzeitig Sprecher der Aktion plus5, gibt nach Erörterung in der Arbeitsgemeinschaft bekannt, dass im Jahr 2016 das Hauptaugenmerk auf die Autofahrer unter den Pendlern zu richten sein wird, ohne die Prävention bei den Radfahrern zu vernachlässigen. Die Aktion plus5 gibt wieder TIPPS in Postkartenform, die sich dem Thema „Schulterblick“ und den Gefahren / Wechselwirkungen beim Abbiegen widmen. Diese werden in den Partnerbetrieben aber auch auf deren Parkplätzen verteilt. „Auch die Autofahrer unter den Pendlern müssen sich den plus5-Gedanken zu Eigen machen“, so Schäfer. „Eine effiziente Verkehrsüberwachung solcher Verstöße durch die Polizei ist nur stichprobenhaft möglich.“ Die TIPPS auf den Aufklärungskarten wenden sich deshalb zunächst an den Autofahrer, den Schulterblick immer, aber besonders intensiv zu Stoßverkehrszeiten anzuwenden. Aber auch die Radfahrer dürfen auf den oben genannten Strecken nicht darauf vertrauen, dass sie vom Abbieger immer gesehen werden. „Lieber Kreuzungen und Einmündungen sowie Ein- und Ausfahrten defensiv und bremsbereit passieren, als ein Verletzungsrisiko in Kauf zu nehmen“, rät der Verkehrsexperte Schäfer.

Zur Aktion plus5

Der plus5-Gedanke beinhaltet gegenseitige Rücksichtnahme und Entschleunigung, zwei wesentliche Werte im gesellschaftlichen Zusammenleben. Überall dort, wo sich viele Menschen in unterschiedlicher Verkehrsteilnahme einen begrenzten innerstädtischen Raum teilen müssen, entstehen Konflikte. Kommen sich (Fahr-) Linien hemmend näher oder schneiden sich diese, entstehen Unfallgefahren. Diese sind aber nicht gleichmäßig im Verkehrsraum verteilt. Also muss eine örtliche Unfallanalyse Gefahrenstellen ausweisen. Diese müssen bekannt und begreifbar gemacht werden. Der Einzelne muss überzeugt werden, sowohl durch Aufklärung als auch durch repressive Nadelstiche. Erst dann besteht die Chance auf bewusste Verhaltensänderung zu mehr Regeltreue und Gelassenheit im Straßenverkehr. Dieser Ansatz lässt sich in jeder beliebigen Stadt mit aufwachsendem Radverkehrsanteil umsetzen.

Das wichtigste ist, den plus5-Gedanken zusammen mit vielen Partnern in der Kommune zu verstetigen. Erst dann und nur gemeinsam können die Verletztenzahlen dauerhaft gesenkt werden.

Die Aktion plus5 ist Preisträger 2015 des Landesverkehrspräventionspreises Baden-Württemberg „GIB-ACHT-IM-VERKEHR“. Sie ist zudem vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur für eine Grundlagenuntersuchung zur Situation des Radverkehrs in Deutschland als ein vorbildliches Projekt aus der Praxis der Radverkehrsförderung für eine Broschüre ausgewählt worden, die insgesamt 25 solcher Beispiele zeigen wird.

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