Neckartalübergang wächst mit Riesenschritten – Demnächst wird „Brückenhochzeit“ gefeiert

Heilbronn. Dann waren’s nur noch fünf: Auf der Zielgeraden geht’s
gefühlsmäßig immer schneller, obwohl die Arbeitsschritte immer gleich sind:
Von den insgesamt 22 Abschnitten der neuen Vorlandbrücke des
Neckartalübergangs bei Heilbronn fehlen nur noch fünf, dann ist der
Lückenschluss bei der längsten Autobahnbrücke in Baden-Württemberg
geschafft.

Auch die südliche Hälfte des 1,3 Kilometer langen Bauwerks ist
rekordverdächtig gewachsen, „jeweils 38 Meter in elf Tagen“, erklärt Thanos
Triantafyllou. Der zweite Bauleiter ist für die Bauarbeitsgemeinschaft (BauArge)
aus Hochtief und Johann Bunte für den Bau der 823 Meter langen
Vorlandbrücke zuständig.
Der Neckartalübergang gehört zum größten Teilprojekt im Rahmen des
aktuellen sechsstreifigen Ausbaus der A6 zwischen der Anschlussstelle
Wiesloch/Rauenberg und dem Weinsberger Kreuz durch die
Projektgesellschaft ViA6West.
Der Überbau der Vorlandbrücke – also die künftige Fahrbahn – steht auf 84
massiven Betonpfeilern, auf denen die Brücke kontinuierlich gen Osten
wächst. Hier wartet bereits seit Ende vergangenen Jahres die 513 Meter lange
Neckarbrücke, eine filigrane Konstruktion aus Spezialstahl mit den optisch
auffälligen Wellen. Achse“ nennen die Baufachleute die Stützen, auf denen
der Überbau ruht und auf dem künftig der Verkehr in Fahrtrichtung Nürnberg
auf drei reichlich dimensionierten Fahrstreifen rollt.
Die Achse 240 ist etwas Besonderes: Hier treffen die Strombrücke aus Stahl
und die Vorlandbrücke aus Beton zusammen. Und auf diesen Termin fiebern
die Betonbauer der BauArge hin, denn dann wird Hochzeit gefeiert. So nennt
man das Zusammentreffen von zwei Brückenteilen, die hier auch auf den
Millimeter genau passen müssen.
„Mit heutiger Messtechnik ist das kein Problem“, erklärt Thanos Triantafyllou
weiter. „Laser“ heißt hier das Zauberwort, mit denen das Bauwerk permanent
überprüft wird. Die Toleranz liegt bei vier Millimeter, mehr darf die aufwendige
Betonkonstruktion nicht abweichen. Da muss absolut alles stimmen, von der
Schalung über die Stahlbewehrung bis zum präzisen Abziehen des Betons.
Apropos Schalung: Für die Herstellung der Vorlandbrücke nutzen die
Spezialisten der BauArge eine besondere Konstruktion: Eine Schalung, die von

Pfeiler zu Pfeiler mitfährt. Vorschubrüstung heißt das raffinierte Gittermast-
Konstrukt. Mithilfe von Hydraulik, Stahlseilen, jeder Menge Stellmotoren und

natürlich Holz als Brettschalung ist die Konstruktion ausgestattet. Sobald ein
Feld fertig ist und der Beton abgebunden hat, bewegt sich die
Vorschubrüstung im Schneckentempo zum nächsten Pfeiler 38 Meter weiter
und wird von einem Vermesser genauestens positioniert. „Ein enormer
Zeitvorteil“, erklärt Thanos Triantafyllou.
Zum Vergleich: Beim Bau des ersten Neckartalübergangs in den 1960er
Jahren benötigte man mit der damals üblichen Schaltechnik für 45 Meter
Brücke rund drei Monate – heute sind es für 38 Meter elf Tage.
Und beim Betonieren der neuen Vorlandbrücke darf auch nicht getrödelt
werden. Damit das Zement-Stein-Gemisch auch seine Festigkeit erhält, muss
das an einem Stück geschehen. Rund 750 Kubikmeter Beton werden in einer
zwölf-Stunden-Schicht eingebracht – da darf nichts schief gehen.
Hauptarbeit bei der Herstellung des Brückenüberbaus ist jedoch die
Bewehrung – also der Stahl. Der sorgt für die Stabilität und Zugfestigkeit des
Überbaus. Deshalb werden pro Brückenabschnitt rund 83 Tonnen
Bewehrungseisen eingeflochten, die sind zum Teil daumendick.
„Die bisherigen Arbeiten an der Vorlandbrücke sind nach Plan gelaufen, das
kurze Gastspiel des Winters hat die Arbeiten nicht beeinträchtigt“, erklärt der
zweite Bauleiter der Neckartalbrücke. weiter.
Zuversicht auch beim Hochzeitstermin: Voraussichtlich im Mai soll die
Vorlandbrücke mit der Stahlbrücke zusammentreffen – dazwischen liegen
noch rund 190 Meter. Das gibt noch ein Stück Arbeit und wird dann auch
entsprechend gefeiert.
Ende 2021 sollen dann die ersten Fahrzeuge über die neue Konstruktion rollen.
Dann wird der heute bereits fertiggestellte nördliche Brückenüberbau für das
Hochamt der Planer und Bauingenieure vorbereitet: Den Querverschub. Die
bereits jetzt fertiggestellte Brückenseite wird um rund 20 Meter komplett
Richtung Süden verschoben. Das wird für alle Beteiligten spannend.

                                                                                                                                               

Michael Endres

Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,

Kommunikation

ViA6West GmbH & Co. KG

Bonfelder Str. 58

74906 Bad Rappenau

www.via6west.de

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