Neue Motivbank „Tabak“ an Bahnhofanlage installiert
Auf die Vorschlagsliste für das bundesweite Verzeichnis der Immateriellen Kulturerben der UNESCO Deutschland geschafft hat es jetzt der Antrag „Die Techniken des Tabakanbaus und Zigarrenverarbeitung am Oberrhein als jahrhundertelange Prägung von Agrar-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte sowie von Kultur, Mentalität, Brauchtum und Architektur“.
Die Jury im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst beförderte damit die gemeinsame Initiative von fünf Kommunen aus drei Landkreisen sowie Bundesländern zur weiteren Entscheidung in die Kultusministerkonferenz bzw. die Deutsche UNESCO Kommission.
Hatzenbühl (Rheinland-Pfalz), Schwetzingen, Hockenheim, Heddesheim (Baden-Württemberg) und Lorsch (Hessen) sehen sich beispielhaft als „Gemeinschaften, die von dieser lebendigen Tradition geprägt sind und bei denen Menschen die Schlüsselrolle spielen“, wie es die Antragsbedingungen u.a. vorschreiben.
„Wir würdigen mit dieser Antragstellung das Kulturerbe Tabakanbau und -verarbeitung als Hommage an eine wirtschaftlich und kulturell grundlegend prägende Tradition unserer Region“, fassen es die Antragsteller zusammen, die alle in der Metropolregion Rhein-Neckar beheimatet sind.
Sollte es der Antrag zum Titel schaffen, denken die Initiatoren heute schon an den nächsten Schritt: eine Ausweitung des Themas, hin zu einem internationalen UNESCO-Aufnahmeantrag, gemeinsam mit zwei weiteren Nationen.
Im Rahmen der aktuellen Teilnahme am UNESCO-Antrag für Deutschland wurde in Schwetzingen die Reihe der bisherigen Motivbänke im öffentlichen Raum um die neue „Tabakbank“ ergänzt – als Zeichen für die Tabakkultur.
Die neu gestaltete Bank mit Symbolcharakter wurde am 28. Mai an der Bahnhofanlage (Rondell) von Mitarbeitern des städtischen Bauhofs installiert und kann ab sofort besichtigt werden.
Die Auswahl des Standortes lag auf der Hand: Dem Besucher wird vor Ort ein Blick auf die Villa Neuhaus und Villa Dussel – den ehemaligen Tabakunternehmern in Schwetzingen – gewährt.
Die tabakverarbeitende Industrie war seit dem 19. Jahrhundert industrieller Motor der Stadtentwicklung.