Am frühen Sonntagmorgen kam es in der Altstadt zu mehreren Auseinandersetzungen, die die Rettungsdienste und die Polizei stark forderten. Über 20 Streifenwagen waren nach 2 Uhr, insbesondere im Bereich des Marktplatzes und der Unteren Straße im Einsatz, um die Lage zu beruhigen.
Während zwei Streitigkeiten vor zwei Gaststätten in der Unteren Straße mit zwei Leichtverletzten vergleichsweise glimpflich abliefen -die jeweiligen Tatverdächtigen wurden festgenommen-, gerieten gegen 3.30 Uhr, zwei Personengruppen auf dem Marktplatz vor der Heilig-Geist-Kirche aus bislang unbekannten Gründen in Streit. Dabei wurde eine Person durch einen Stich in den Unterarm mit einem noch unbekannten Gegenstand schwer verletzt. Beide Tatverdächtige konnten zunächst flüchten, wurden aber wenig später von Beamten der „Sicherheitspartnerschaft“ in unmittelbarer Tatortnähe festgenommen.
Kurz vor 5 Uhr wurden in der Fußgängerzone, Höhe Anatomiegarten und wenig später Höhe Sofienstraße, am Übergang zum Bismarckplatz, zwei verletzte Männer angetroffen. Beide wiesen Schnittverletzungen am Hals auf, wie sie von abgeschlagenen Flaschen herrühren könnten. Wie es zu diesen Verletzungen kam, ist derzeit noch nicht bekannt. Ob hier ein Tatzusammenhang besteht, ist Gegenstand weiterer Ermittlungen. Nach derzeitigen Erkenntnissen ist ein Zusammenhang mit der Auseinandersetzung auf dem Marktplatz unwahrscheinlich.
In beiden letztgenannten Fällen hat das Dezernat Kapitalverbrechen der Kriminalpolizeidirektion Heidelberg die weiteren Ermittlungen übernommen. Die Zentrale Kriminaltechnik führte am Sonntagmorgen an den relevanten Stellen die Spurensicherungen durch.
Zeugen, die Hinweise zu den Ereignissen am Marktplatz geben können, sowie Informationen darüber haben, wie und wo sich beide Männer vom Anatomiegarten und der Sofienstraße ihre schweren Halsverletzungen zugezogen haben, werden gebeten, sich mit dem Kriminaldauerdienst, Tel.: 0621/174-4444 oder mit dem Polizeirevier HD-Mitte, Tel.: 06221/99-1700 in Verbindung zu setzen.
Bei dem Polizeieinsatz an der Heilig-Geist-Kirche trat wieder einmal ein Phänomen zu Tage, das an Voyeurismus kaum zu überbieten ist. Anstatt dem Opfer zu helfen, zückten einzelne Passanten ihre Handys und filmten die Szenerie, um die Aufnahmen, wie die Erfahrung lehrt, anschließend in sozialen Medien zu verbreiten. Auf die Spitze trieb es ein angetrunkener Passant, der den Schwerverletzten aus nächster Nähe gefilmt haben soll. Als er zurückgedrängt werden sollte, setzte sich der Mann zur Wehr und griff die Beamten an. Als diese ihn festnahmen und dazu auch Unmittelbaren Zwang anwenden mussten, solidarisierten sich mehrere Schaulustige mit dem Festgenommen und bedrängten ihrerseits die Beamten. Nur mit Mühe wurde die Menschenansammlung aufgelöst und Platzverweise gegen jeden Einzelnen verhängt. Erste Ermittlungsschritte gegen einzelne Personen, die nicht geholfen haben, sind bereits eingeleitet.
„Dass es wichtig ist, zu relevanten Zeiten zusätzliche Beamte im Rahmen der Sicherheitspartnerschaft in der Altstadt im Einsatz zu haben, hat sich wieder einmal in der Nacht zum Sonntag gezeigt. Zwar konnten einzelne Auseinandersetzungen nicht gänzlich verhindert werden, aber mehrere Streifen waren jeweils schnell am Ort des Geschehens und konnten auch zeitnah tatverdächtige festnehmen. Wie bereits in der Vergangenheit auch, werden wir gemeinsam mit der Stadt Heidelberg die Ereignisse in der Altstadt analysieren und Aufenthaltsverbote für erkannte Straftäter, Störer oder sonstige Krawallmacher konsequent verhängen und durchsetzen“, zeigt sich Polizeipräsident Andreas Stenger entschlossen.
Polizeipräsidium Mannheim
Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit