Südkorea hat die Popkultur bereits in den letzten Jahrzehnten immer wieder beeinflusst. Maßgeblich dafür verantwortlich war ein Hollywood-Blockbuster. Als im Jahr 1999 der erste Trailer veröffentlicht wurde, fragte sich jeder: Was ist die Matrix?
Die Antwort auf diese Frage ist längst in die Filmgeschichte eingegangen. Neben der atemberaubenden Action und den bis dahin unbekannten Effekten überzeugte 1999 vor allem die Technik im Film.
Produktionen aus Südkorea sind derzeit in aller Munde. Quelle: Pixabay.de
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abei stach das mittlerweile legendäre Smartphone von Samsung besonders heraus. Es lenkte den Blick erstmals auf jenen Technik-Giganten aus Südkorea, der heute die Welt der Smartphones beherrscht. Doch nun statten Unternehmen aus Südkorea nicht mehr die Filme aus Hollywood aus, sondern beeinflussen die Unterhaltungsindustrie selbst mit ihren Produktionen.
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Squid Game ist der Überraschungshit des Jahres auf Netflix
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All In setzt alles auf die wahre Liebe
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Train to Busan überzeugte im Zombie-Genre
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Der Oscar-Sieger Parasite öffnete viele Türen#
Squid Game ist der Überraschungshit des Jahres auf Netflix
Der Hype hatte sich in den letzten Jahren bereits angekündigt, doch mit der TV-Serie Squid Game ist er auf seinem absoluten Höhepunkt angelangt. Schließlich ist die Popkultur Südkoreas längst auch in den USA und Europa populär. Bisher wurde diese noch von K-Pop-Bands wie BTS und Blackpink dominiert, doch nun fasziniert eine TV-Serie aus Südkorea die ganze Welt.
Das richtet den Blick der Weltöffentlichkeit verstärkt auf die Unterhaltungsindustrie des Landes. Der Streaming-Dienst Netflix hat diesen Trend bereits vor einiger Zeit erkannt und setzt in seinen Produktionen und Zukäufen verstärkt auf K-Drama. So bezeichnet man TV-Serien aus Südkorea.
Im Falle von Squid Game ging das Konzept voll auf. Die Serie, in der hoch verschuldete Menschen blutige Kinderspiele auf sich nehmen, um ihre Schulden zu tilgen, war günstig in der Produktion und entwickelte sich zum Kassenschlager. Bisher haben 110 Millionen Menschen in aller Welt Squid Game gesehen. Laut Angaben der Nachrichtenagentur Bloomberg hat der Superhit bereits 900 Millionen Dollar in die Kassen von Netflix gespült. Das ist umso erstaunlicher, wenn man bedenkt, dass die Produktion der Serie lediglich 22 Millionen Dollar gekostet hat. Squid Game kletterte in 94 Ländern der Welt auf Platz 1 der Charts. Noch ist keine Fortsetzung des TV-Hits angekündigt, doch das dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein.
In der Vergangenheit waren K-Dramas vor allem für romantische Themen bekannt. Ein gutes Beispiel dafür ist die Soap All-In. Die Serie entstand bereits 2013 und war damals in Südkorea einer der größten TV-Hits aller Zeiten. Sie erreicht Einschaltquoten von bis zu 50 Prozent.
All In setzt alles auf die wahre Liebe
All In kennt man als Begriff aus der Pokerszene. Als All In Poker bezeichnet man jene Aktion, bei der ein Spieler alle seine verbliebenen Pokerchips in die Mitte schiebt. Dabei setzt er alles auf eine Karte, um entweder die Hand zu gewinnen, oder um seinen Gegner zu vertreiben. Der Titel der Serie kommt nicht von ungefähr. Immerhin geht es in All In um einen Mann, der alles, was er hat, auf die wahre Liebe setzt. Der professionelle Spieler verliebt sich in eine Frau und widmet fortan sein Leben und seine Gesundheit ihrem gemeinsamen Glück. Thema der TV-Serie ist das Spiel des Lebens und die Suche nach dem großen Glück.
Ein Spieler auf der Suche nach dem großen Glück. Quelle: Pixabay.de
Die Serie war nicht nur in Südkorea, sondern in der ganzen asiatischen Welt und von Russland bis Rumänien sehr populär. Zahlreiche Szenen wurden in den USA gedreht und verliehen so All In internationales Flair. Der Hauptdarsteller verbrachte Monate damit das Verhalten von professionellen Spieler im Detail zu studieren, damit er deren Auftreten möglichst authentische auf die Bildschirme bringen konnte.
Ein anderes Genre bedient da schon der Film Train to Busan. Dabei handelt es sich um einen Zombiefilm aus Südkorea. Als der Film 2016 in die Kinos kam, stürmten 11,6 Millionen Besucher die Kinos im Land. Er schaffte es sogar in die deutschen Kinos und wurde darüber hinaus auch noch beim Fantasy Filmfest 2016 gezeigt. Hier haben Filme aus zahlreichen fantastischen Genres ihre Chance. Seine Premiere feiert der ungewöhnliche Film übrigens bei den Filmfestspielen von Cannes.
Dort erhielt der Streifen überwiegend positive Kritiken. Hauptschauplatz von Train to Busan ist ein Hochgeschwindigkeitszug. Der Vergleich zum Kassenhit Snowpiercer war daher schnell gezogen. Doch auch der rasante Schnitt des Streifens fand eine positive Erwähnung, schließlich war er für die Spannung von Train to Busan hauptverantwortlich.
Der Oscar-Sieger Parasite öffnete viele Türen
Das die Aufmerksamkeit zuletzt verstärkt auf Produktionen aus Südkorea gerichtet war, ist vor allem einem Film zu verdanken. Der Oscar-Gewinner des Jahres 2020 revolutionierte das Kino und holte sich als erster ausländischer Film in der Geschichte den begehrten Hauptpreis als Film des Jahres. Daneben kassierte die Komödie noch drei weitere Auszeichnungen beim wichtigsten Filmpreis der Welt. Ihr Erfolg demonstrierte die radikale Veränderung der Branche.
Der Zauber der großen Leinwand ist längst nur mehr auf Produktionen aus Hollywood beschränkt, ganz im Gegenteil. Die Fans richten ihren Blick verstärkt auf Filme und Serien aus aller Welt. Netflix hat das seine dazu beigetragen, schließlich laufen auf dem Streaming-Portal längst Produktionen aus vielen Ländern dieser Welt. Sie sind für ein weltweites Publikum verfügbar und wecken damit weiteres Interesse. Diese Entwicklung tut der Branche gut, denn sie sorgt für Kreativität und Diversität. Man darf gespannt sein, womit Südkoreanische Produktionen in Zukunft überraschen werden. Die Zuschauer warten jedenfalls gespannt auf das, was da noch kommt.