Mannheim – Stadt und Polizei gehen gemeinsam gegen Poser vor
Mit röhrenden Auspuffen und laut aufheulenden Motoren fahren sie insbesondere bei schönem Wetter an belebten Plätzen und Cafés vorbei, um sich und ihre getunten Fahrzeuge zu präsentieren. Ein Verhalten, durch das sich Bürgerinnen und Bürger in vielen Großstädten belästigt fühlen. In Mannheim wird jetzt gegen die sogenannten „Poser“ vorgegangen.
„Die Aufenthalts- und Wohnqualität in der Innenstadt darf nicht unter rücksichtslosem Autolärm leiden. Die Verursacher müssen wissen, dass ihr Verhalten Konsequenzen hat“, so Erster Bürgermeister und Sicherheitsdezernent Christian Specht. „Daher freut es mich, dass wir bereits nach wenigen Tagen gezielter Kontrollen erste Erfolge verzeichnen können. Hierfür waren auch die zahlreichen Hinweise aus der Bevölkerung hilfreich, anhand derer die Polizei die jeweiligen Fahrzeughalter ermitteln und sich ein genaues Bild von den potenziellen Lärmsündern machen konnte.“
Bislang hat die Mannheimer Polizei 216 Hinweise auf lärmende Fahrzeuge registriert. Hierzu notiert auch der Außendienst des städtischen Fachbereichs Sicherheit und Ordnung auffällige Fahrer und leitet die Kennzeichen zur Überprüfung weiter. Wer ebenfalls als „Ohrenzeuge“ aktiv werden möchte, kann entsprechende Verstöße an die Mailadressemannheim.vd@polizei.bwl.de melden, möglichst mit Nennung von Kennzeichen, Ort und Uhrzeit.
Seit Beginn der gezielten Kontrollen vor zwei Wochen konnte die Verkehrspolizei bereits 22 PKW und drei Motorräder direkt aus dem Verkehr ziehen und anzeigen, da durch das Umrüsten der Fahrzeuge die Betriebserlaubnis erloschen war. Für die Halter entstehen nun Kosten in Höhe von mindestens 1.000 Euro, die unter anderem für Gutachten, Rückbau des Tunings, Bußgeld oder eine spätere neue Zulassung anfallen. Auch für das Lärmen – beispielsweise durch absichtliches Aufheulenlassen des Motors – werden Bußgelder fällig, darüber hinaus möglicherweise auch Konsequenzen bis hin zur Überprüfung der Fahreignung.
„Doch soweit muss es nicht kommen“, erklärt Polizeidirektor Dieter Schäfer, Leiter der Verkehrspolizeidirektion Mannheim. „Wenn Fahrzeughalter an mindestens zwei Tagen durch Poser-Lärm auffällig werden, erhalten sie von uns in einem ersten Schritt ein Hinweisschreiben mit einer ‚Gelben Karte‘ und der Aufforderung, das Posen zu unterlassen. Wenn das nicht wirkt, drohen allerdings weitere Maßnahmen.“
Sollten die verstärkten Kontrollen und Maßnahmen langfristig nicht dazu beitragen, dass die Lärmbelästigung durch Poser reduziert wird, müssten weitere Schritte folgen: Schwellen, Umleitungen oder Sperrungen für Auto- und Motorradfahrer.
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