Kartenspiele haben eine große Tradition in Deutschland. Skat und Doppelkopf spielt man hierzulande seit Jahrhunderten. An neue Spieler werden Regeln und Taktiken weitergegeben. Spätestens seit der Entwicklung des Internets sehen sich die klassischen Spiele fundamentalen Veränderungen gegenübergestellt. Ein Spiel hat allerdings durch die Umstellung ins Digitale große Aufmerksamkeit gewonnen. Poker heißt der Spielklassiker. Wie sich das Spiel im letzten Jahrhundert etabliert hat und seit einigen Jahren zum Kartenspielliebling geworden ist, erfahren Sie hier.

 

Die Geschichte des Pokerspiels in Deutschland

Vor allem in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, etablierten sich in den deutschen Städten die Spielbanken. Sie schufen eine eigene Spielkultur, die in den meisten Städten bis heute besteht. In der Regel im Zentrum gelegen, laden pompöse Gebäude rund um die Uhr zum Spielen ein. Roulette, Blackjack und Poker gehören dabei zu den absoluten Klassikern. Besonders das Pokerspiel hat sich von Amerika ausgehend, in der Bundesrepublik durchgesetzt. Der Spielaufbau ist vergleichsweise simpel. Um einen grünen Samttisch finden sich zwei bis neun Spieler ein. Jeder Spieler verfügt über ein Kontingent an Chips, das er in den kommenden Runden setzen muss und zu vermehren versucht. Ein Croupier in weißem Hemd verteilt die Karten und ordnet das Spielgeschehen. Gewonnen hat der Spieler, der am Ende des Spiels alle Chips der Mitspieler für sich einnehmen konnte. 


poker 006“ (CC BY 2.0) by raffaelesergi1977

Von der traditionellen Spielbank verbreitete sich Poker schnell auch in die Wohnzimmer hierzulande. Dort konkurrierte es mit den klassischen Gesellschaftsspielen wie Skat und Doppelkopf. Einen großen Sprung machte Poker jedoch gegen Ende der 90er-Jahre, als die erste Glücksspielsoftware entwickelt wurde. Von nun an war es auch dank der steigenden Anzahl an Online Casinos möglich, über das Internet von überall auf der Welt und zu jeder Zeit die beliebtesten Casino Spiele zu bestreiten. Selbst die gediegene Atmosphäre der Spielbanken fand somit wieder einen Zugang zum Spielalltag. Heute kann man sogar auf Plattformen wie Betfair per Livestream direkt zum realen Croupier geschaltet werden und in Echtzeit bluffen und gewinnen. Andere Spiele haben den Schritt ins Digitale bis heute nicht geschafft und verlieren dementsprechend immer mehr an Interesse. Schlussendlich hat das Pokerspiel in Deutschland eine Erfolgsgeschichte hervorgebracht, die das Spiel für eininige Menschen attraktiv machte.

Der Wandel zur Jahrtausendwende

Zu Beginn des neuen Jahrtausends begann das Fernsehen Poker zu übertragen. Indem die Spieler ihre Karten auf eine Glasplatte legen mussten, unter der eine Kamera lag, war es den Zuschauern möglich, das Spiel zu schauen und dabei gleichzeitig die Karten der Spieler zu sehen und deren Taktiken zu analysieren. So kam auch der deutsche Pius Heinz zum Poker. Er schaute die Spiele im Fernsehen und begann bald online an einigen Turnieren teilzunehmen. 2011 qualifizierte sich der 22-jährige Psychologiestudent für die Weltmeisterschaft und wurde über Nacht zum Millionär. 123 Blätter spielte Heinz am letzten Tisch, bevor er die neun Millionen Dollar und das diamantenbesetzte Bracelett mit nach Deutschland nehmen durfte. 


PIUS HEINZ“ (CC BY-ND 2.0) by World Poker Tour

Spätestens seit Pius Heinz ist Poker in Deutschland zu einer absoluten Spielgröße gewachsen. Im Internet sind Weiterbildungen für das eigene Pokerspiel sehr beliebt. Das Niveau steigt stetig und neue Taktiken sowie Varianten werden jedes Jahr geboren. Poker ist heute so erfolgreich, weil es versteht, die modernen Medien miteinzubeziehen und für jeden zugänglich ist. Ein Ende dieser Erfolgsgeschichte ist nicht in Sicht.

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