Seit einigen Wochen ist auf dem Parkplatz Eisenacher Straße/Friedrich-Ebert-Straße eine neue E-Ladesäule in Betrieb und schließt so eine wichtige Versorgungslücke in Schwetzingen. Die Ladesäule bietet 2 Ladepunkte mit einer Leistung von je 22 kW.

Stadt Schwetzingen, Presse, TVüberregional, Onlinezeitung, Videoproduktion, Termine, Veranstaltungen, Oliver Döll„Damit die Energiewende zum Erfolg wird, brauchen wir eine möglichst lückenlose Ladeinfrastruktur für E-Autos“, so Dagny Pfeifer Energiemanagerin der Stadt Schwetzingen. „In der Nordstadt hatten wir bisher kein öffentliches Angebot, jedoch immer wieder die Nachfrage durch Anwohner/innen.“ Die nun installierte Ladesäule kann zwei Autos parallel laden, verfügt über eine kompakte Bauform und ein integriertes Display, welches jederzeit eine sehr gute Benutzerführung sicherstellt.

Insgesamt ist die Ladeinfrastruktur in Schwetzingen sehr gut ausgebaut. Im Stadtgebiet finden E-Fahrer mittlerweile über 30 Ladepunkte – öffentliche Säulen unter anderem am Bellamar, am Bahnhof und in den Parkhäusern. Auf dem Neuen Messplatz steht zudem eine öffentliche Schnellladestation zur Verfügung.

Einladung zum Ladesäulenspaziergang am 11. August

Wer sich für die Standorte und die Bedienung der Ladesäulen interessiert, dem sei der Ladesäulenspaziergang von KLiBA und Stadt Schwetzingen am 11. August ans Herz gelegt. Bei einem zweistündigen Rundgang werden neben öffentlichen Ladesäulen auch private Wallboxen besichtigt, um einen umfassenden Überblick über Ladelösungen und Funktionsweisen zu geben. Infos und Anmeldung dazu unter https://kliba-heidelberg.de/termine/




 

Geschichte der Stadt Schwetzingen

Von Urkunden und archäologischen Zeugnissen

Im Urkundenbuch des Klosters Lorsch wird Schwetzingen erstmals in einer Schenkung vom 21. Dezember 766 urkundlich erwähnt. Der damals gebräuchliche Ortsname Suezzingen leitet sich vom Personennamen Suezzo ab und bedeutet soviel wie „zu der Stätte des Suezzo gehörig“. Archäologische Funde belegen jedoch, dass die Besiedlung des heutigen Stadtgebietes noch früher zurückreicht.

Lorscher Codex

Im Schwetzinger Neubaugebiet Schälzig entdeckte man 1988 die Spuren eines der größten Bandkeramiker Friedhöfe in Südwestdeutschland. Mit dieser jungsteinzeitlichen Kultur siedelten sich hier vor mehr als 7000 Jahren die ersten sesshaften, Ackerbau betreibenden Menschen an. Von nun an finden sich Zeugnisse vieler vor- und frühgeschichtlicher Kulturen, der keltischen Epoche, genauso wie der Zeit römischer Besatzung und des hier beheimateten germanischen Stammes der Neckarsueben. Grabfunde aus der Merowingerzeit, unterstützt durch die Einträge im Lorscher Codex, belegen, dass Schwetzingen aus einem Oberdorf und einem Unterdorf bestand. Zwischen beiden Siedlungen ist das Schloss Schwetzingen wohl erst im 13. Jahrhundert entstanden.

Das Schloss Schwetzingen, damals noch eine wehrhafte Wasserburg des Rittergeschlechtes der Erligheimer, wurde erstmals 1350 in einer Urkunde erwähnt. Elsbeth von Schonenberg räumte darin dem Pfalzgrafen Ruprecht ein ständiges Wohnrecht in der „Veste“ Schwetzingen ein. So gelangten das Schloss und die dazu gehörigen Besitztümer allmählich ganz in den Besitz der Kurpfalz. Die in Heidelberg residierenden Pfalzgrafen und späteren Kurfürsten der Pfalz kamen gerne und oft in das nah gelegene Schwetzingen, um in den wildreichen Forsten des Hardtwaldes zu jagen.

Zerstörung, Wiederaufbau und erste Blütezeit

Wie fast die gesamte Kurpfalz wurde Schwetzingen sowohl im Dreißigjährigen Krieg als auch 1689 im Orléanischen Erbfolgekrieg fast völlig zerstört. Kurfürst Johann Wilhelm ließ das Schloss wieder aufbauen, das sein Nachfolger Carl Philipp 1720 zur Sommerresidenz erhob. Die Straße nach Heidelberg, die ihren Anfang am Ehrenhof des Schlosses nahm, ließ er als geradlinige Allee ausbauen und mit Maulbeerbäumen besetzen. Noch heute ist ihr Verlauf vom Fuß des Königstuhls bei Heidelberg bis Schwetzingen und ihre westliche Fortsetzung als Sichtachse bis zur Kalmit, dem höchsten Berg des Pfälzer Waldes, gut erkennbar.

Schlossplatz Schwetzingen

Unter Kurfürst Carl Theodor, der 1742 die Regierung antrat, wurde die Maulbeerbaumallee, die heutige Carl-Theodor-Strasse, das städtebaulich bestimmende Element für die barocke Umgestaltung der Sommerresidenz. Entlang dieser Allee, die auch grundlegend für den weiteren Ausbau des Schlossgartens wurde, entstand ab 1748 die „Neue Stadt“ mit dem Marktplatz, dem heutigen Schlossplatz, und den vier nach Osten anschließenden Bauquadraten. Die Absicht war, durch die Vereinigung der bislang voneinander getrennten Ortsteile ein neues und vor allem städtisches Zentrum zu schaffen, das ganz auf das Schloss bezogen war. Die Erhebung Schwetzingens zum Marktflecken im Jahr 1759 brachte durch die Genehmigung eines Wochenmarktes und zweier Jahrmärkte einen wirtschaftlichen Aufschwung mit sich.

Das größte Bauvorhaben des 18. Jahrhunderts war die Anlage einer der schönsten Gärten Europas, des Schwetzinger Schlossgartens. In einer einzigartigen Symbiose schließt sich hier an den von Nicolas de Pigage geschaffenen streng geometrischen Barockgarten der von Ludwig von Sckell angelegte englische Landschaftsgarten an. Zahlreiche Bauwerke, wie der Apollotempel oder die Moschee, zeugen vom aufgeklärten Gedankengut seines Herrschers.

Schwetzingen wird Spargelstadt

Mit dem Beginn des 19. Jahrhunderts fiel Schwetzingen dem Großherzogtum Baden zu und wurde zum Sitz und Mittelpunkt des neuen Amtsbezirks Schwetzingen gewählt. Diese Funktion als Verwaltungsmittelpunkt mit städtischem Charakter, die hohe Steuerkraft sowie die mit dem Schloss und dem damals schon berühmten Garten verbundene Hofverwaltung waren für Großherzog Leopold ausschlaggebend, Schwetzingen im Jahr 1833 zur Stadt zu erheben.

Briefkopf der Firma Hassler

Um 1850 begann die Industrialisierung auf der Basis der landwirtschaftlichen Intensivkulturen Hopfen, Tabak und Spargel. Vor allem der Spargel, der erstmals im Jahr 1668 im Schlossgarten angebaut und Ende des 19. Jahrhunderts durch Züchtungen verbessert wurde, avancierte zum Qualitätsprodukt mit Weltruhm. Namhafte Firmen, wie etwa die Konservenfabrik Bassermann oder die Zigarrenfabrik Neuhaus, siedelten sich hier seit der Anbindung Schwetzingens an die Rheintalbahn im Jahr 1870 an und vermarkteten die Handelsgewächse weltweit.

Nach dem Zweiten Weltkrieg, den Schwetzingen relativ unbeschadet überstanden hat, änderte sich die gewerbliche Struktur der Stadt. Statt der großen personalintensiven Betriebe des Sektors Nahrung und Genuss entwickelten sich leistungsfähige mittelständische Betriebe und ein starker Dienstleistungssektor, nicht zuletzt durch die touristische Attraktivität Schwetzingens.Weitergehende Informationen / Broschüren über die Stadt und deren Geschichte sind über die Stadtverwaltung zu beziehen. Detaillierte historische Aspekte beleuchtet die Schriftenreihe des Stadtarchivs Schwetzingen. Der Buchhandel bietet außerdem zahlreiche Veröffentlichungen über Stadt und Schloss Schwetzingen an.

 

 






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