Glücksspiele üben seit jeher eine magische Anziehungskraft auf die Menschen aus. Die Möglichkeit, ohne Vorwissen sehr schnell viel Geld gewinnen zu können, macht dabei wohl den Hauptreiz aus. Die Online-Casinos schießen wie Pilze aus dem Boden, neue Trends machen die Runde. Um die Werbetrommel zu rühren, kommen allerhand Marketingtools zum Einsatz. Dabei umstritten: die Fernsehwerbung. Wir geben Auskunft zur aktuellen Rechtslage in Deutschland.

Viele Werbespots für Glücksspiele in Online-Casinos

Früher waren es vor allem die Casino-Filme, die im Fernsehen Eindruck schinden konnten: Klassiker wie Casino Royale, Rainman oder The Gambler sensibilisierten Menschen für das Glücksspiel. Glamour, schnelles Geld und einen luxuriösen Lebensstil versprachen die großen Gewinne im Casino. Auch die Schattenseiten wurden von Hollywood von allen Seiten beleuchtet, denn mit dem schnellen Geld gehen oft illegale Machenschaften, Gier und Spielsucht einher.

Und trotzdem: Die Beliebtheit der Casinospiele reißt nicht ab. Obwohl das Glücksspiel in Deutschland grundsätzlich noch immer verboten ist, tauchen auf den privaten Sendern immer wieder Werbungen für Online-Casinos und Glücksspiele auf. Dabei haben sich die Sender an Gesetzeslücken orientiert, die sie sich zunutze machen können.

Zugang zu Glücksspielen auf Schleswig-Holstein begrenzt

Sowohl das Werben für Glücksspiele als auch Online-Casinos selbst sind in Deutschland nicht zulässig. Doch die Werbeleute und Casinobetreiber machen von der Sonderregelung Gebrauch, denn zumindest in Schleswig-Holstein gab es bis Anfang 2019 Regelungen, die das Glücksspiel zuließen. So weisen die Casinobetreiber in ihren Spots dann ausdrücklich darauf hin, dass die Online-Casinos nur für Zuschauer aus diesem Bundesland zulässig sind. Die Werbungen strahlt man aber im ganzen Land aus, sodass auch in den anderen Bundesländern ein klarer Anreiz zum Spielen geschaffen wird.

Die Online-Casinos selbst beschränken den Zugang auf ihre Seiten natürlich nicht. Das wäre vermutlich auch gar nicht umsetzbar. Und so greifen letztlich Zuschauer aus dem gesamten Bundesgebiet auf die Online-Casinos zu. Dort gilt dann die Dienstleistungsfreiheit: Sind die Online-Casinos in der EU lizenziert, dürfen auch Spieler aus Deutschland dort ihr Glück versuchen.

Die Medienaufsicht macht Druck

Aktuell sind die Lizenzen aus Schleswig-Holstein nicht mehr gültig. Entsprechend äußert sich auch die Medienaufsicht und fordert, Casinowerbung zu verbieten. Es sollen aber demnächst neue Lizenzen ausgestellt werden, wodurch die Gesetzeslücke weiterhin für Casinotreiber von Bedeutung sein dürfte.

Seit Jahren spricht die Regierung über Gesetzesänderungen, die das Glücksspiel in Deutschland regeln sollen. Im Jahr 2021 soll es endlich soweit sein. Und obwohl die Regelungen in den einzelnen Bundesländern auszudiskutieren sind, sind einheitliche Gesetze doch sehr wünschenswert. Viele Bundesländer möchten zudem mit eigenen Lizenzen nachziehen, als Vorbild haben sie dabei Schleswig-Holstein. Hessen etwa konkretisiert aktuell seine Pläne zur Ausstellung eigener Glücksspiellizenzen. Genaue Regelungen gibt es aber nach wie vor nicht, weshalb die Lage undurchsichtig bleibt.

Klar ist nur: So bleiben kann es nicht. Es gibt unzählige Online-Casinos im Netz, auf die Spieler aus Deutschland zugreifen. Aktuell können Spieler über Vergleichsportale wie NeueCasinos24 überprüfen, welche Online-Casinos ohne Registrierung in der Europäischen Union lizenziert und entsprechend vertrauenswürdig sind. Für viele Kritiker reicht das aber nicht aus, eigene Lizenzen könnten hier Abhilfe schaffen und Licht ins Dunkel bringen. Noch immer gibt es zu viele schwarze Schafe, die online ihr Unwesen treiben. Obwohl Vergleichsportale und Lizenzgeber aus der EU eine gewissenhafte Arbeit leisten, würden deutsche Lizenzen zu einer einheitlicheren Regulation führen – und letztlich zu einem besseren Gefühl bei den Nutzern der Online-Casinos.

Wie steht es um den Spielerschutz?

Mit der Kritik an den Fernsehwerbungen für Online-Casinos geht auch die Forderung für einen besseren Spielerschutz einher. Dass Kinder, Jugendliche und Spielsuchtgefährdete die Werbungen im Fernsehen, Radio oder Internet zu sehen bekämen, sei gefährlich, so heißt es. Die Casinobetreiber argumentieren dagegen, dass nur Volljährigen der Zutritt zum Online-Casino gewährt würde. Zusätzlich gebe es Tools zur Selbstregulierung, die auf den Webseiten vorgenommen werden könnten. Der Spieler könne beispielsweise eine maximale Spieldauer und ein Budget festlegen. Auch der Selbstausschluss sei kein Problem, dann werde der Zutritt zum Online-Casino gänzlich verwehrt.

Trotzdem lässt sich nicht von der Hand weisen, dass die Fernsehwerbung ein zusätzlicher Triggerfaktor ist. Casino-Betreiber fühlen sich aber in ihrer Freiheit beschränkt und fordern endlich einheitliche Regelungen, um die Lage zu klären. Bis dahin haben die Betreiber aber auch weiterhin einen guten Stand, können sie sich doch die zuvor erwähnte Gesetzeslücke zu Nutze machen und es offiziell so scheinen lassen, als solle die Werbung für Online-Casinos nur Zuschauer aus Schleswig-Holstein ansprechen.

Unklar bleibt zudem, wieso das Staatsmonopol eine Ausnahme darstellt. Für Lotteriegesellschaften darf beispielsweise problemlos geworben werden. Andere Glücksspielarten dagegen haben es deutlich schwerer. Aber auch Lotto-Werbung ist mitunter aggressiv und irreführend. Nicht selten werden wir in Werbemails oder über andere Kanäle dazu verleitet, von einem lebensverändernden Gewinn zu träumen.

Aktuelles Fernsehwerbeverbot bleibt bestehen

Nach wie vor bleibt die Lage in Deutschland unklar. Seit Jahren wird nun diskutiert, wie das Glücksspiel in Deutschland zu regeln sei. In der Realität passiert wenig, einzig Schleswig-Holstein scheint zu schnellen Entscheidungen fähig. Aktuell bleibt die Werbung für Glücksspiel aber illegal. Mit der geplanten neuen Lizenz aus Schleswig-Holstein dürfte sich aber nicht viel ändern. Auch weiterhin werden Online-Casinos werben können, sofern sie in ihren Spots auf die alleinige Zulässigkeit in Schleswig-Holstein hinweisen.

Es bleibt aber zu hoffen, dass auch andere Bundesländer endlich nachziehen. Niedersachsen, Hessen und Bayern etwa sprechen sich für eine Neuregelung aus. Der Markt müsse liberalisiert werden, heißt es. Das kommt auch den Bundesländern zugute, immerhin lassen sie sich aktuell Steuergelder in Millionenhöhe entgehen. Entsprechend groß dürfte auch weiterhin das Interesse an neuen Gesetzesentwürfen und eigenen Lizenzen sein. Letztlich ließe sich so auch die Werbung für Online-Casinos besser regulieren und die Grauzone endlich beseitigen.

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